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Ökologischer Fußabdruck

Aufgrund des hohen CO2-Vorkommens in der Atmosphäre, erwärmt sich die Erde stetig. Obwohl der Treibhauseffekt natürlichen Ursprungs ist, treiben wir Menschen die Bewegung immer weiter an. 

Viele Ressourcen haben lange Transportwege hinter sich und wirken sich aufgrund des hohen CO2-Ausstoßes negativ auf den Treibhauseffekt aus. Deshalb ist es wichtig, so wenig Ressourcen wie möglich zu verbrauchen und auf solche zu setzen, die umweltfreundlich sind. Auch lange Transportwege sollten vermieden werden, um weniger Kohlendioxid zu produzieren. Dies nennt man die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks – auch ecological footprint genannt.

Was ist der ökologische Fußabdruck?

Als ökologischer Fußabdruck wird die Fläche bezeichnet, die ein Mensch, ein Unternehmen oder sogar ein ganzes Land benötigt, um den täglichen Bedarf an Ressourcen abzudecken. Zu den Ressourcen zählen Lebens- und Transportmittel sowie Energie und Wasser. Aber auch Kleidung ist eine Ressource, die in großen Mengen konsumiert wird. Und genau das ist das Problem: All diese Ressourcen werden in überwältigenden Mengen konsumiert. Dies führt letztendlich dazu, dass sie nicht mehr in dem Ausmaß zur Verfügung stehen und ein Ungleichgewicht herrscht. Auch die dadurch entstandenen Abfälle und Abgase wirken sich negativ auf die Umwelt aus.

Es wird mehr konsumiert als produziert wird oder auf der Erde zur Verfügung steht. Deshalb gilt es, seinen ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Die Idee für das Konzept des ökologischen Fußabdrucks hatten William Rees und Mathis Wackernagel in den 1990er Jahren. In ihrem Buch werfen sie die Frage auf, wer sich um die Zukunft kümmern soll und warum wir Menschen selbst für die Zukunftsfähigkeit verantwortlich sind.

Berechnung des ökologischen Fußabdrucks

Um herauszufinden, wie groß ein ökologischer Fußabdruck ist, gibt es viele Rechner im Internet, die diesen anhand von spezifischen Fragen berechnen. Viele Anbieter wie der WWF stellen Rechner kostenlos im Internet zur Verfügung. Dabei kann man nicht nur seinen eigenen ökologischen Fußabdruck berechnen, sondern auch den von einzelnen Aktivitäten oder Unternehmen. Der Wert wird in globalen Hektar angegeben und ist so gut mit anderen Werten vergleichbar. 

Für die Berechnung werden Fragen zu folgenden Themen gestellt:

  • Ernährung
  • Wohnen
  • Mobilität
  • Konsum

Die Ergebniswerte werden daraufhin mit Durchschnittswerten multipliziert und addiert. Dies ist nun der individuelle ökologische Fußabdruck, der mit der Biokapazität verglichen wird. Die Biokapazität ist die Fläche, die tatsächlich in dem Land zur Verfügung steht, in dem man lebt. Wenn der individuelle Fußabdruck größer als die Biokapazität des Landes ist, ist ein Defizit vorhanden. Das heißt, dass es weniger Ressourcen gibt als benötigt werden. Dies ist kritisch und bedeutet, dass wir weitaus mehr Ressourcen benötigen würden, wenn wir so weiterleben. Damit nachfolgenden Generationen immer noch Ressourcen zur Verfügung stehen, ist eine Änderung hin zu einem nachhaltigen Lebensstil und Konsum unverzichtbar.

Der ökologische Fußabdruck in Zahlen

Wie bereits erwähnt, lassen sich die ökologischen Fußabdrücke nicht nur für bestimmte Menschen, sondern auch für ganze Länder berechnen. Dieser Wert wird in globalen Hektar angegeben und mit gha abgekürzt. Deutschland hat im Vergleich zu anderen Ländern einen relativ hohen ökologischen Fußabdruck. Der durchschnittliche Naturverbrauch liegt bei 4,7 globalen Hektar (gha), während es in Bangladesch nur 0,8 gha sind. Der Footprint ist laut Rechner somit höher als die Biokapazität und es herrscht ein Ungleichgewicht.

Um den Vergleich zu vereinfachen, wird oft mit der Frage gearbeitet, wie viele Erden man bräuchte, wenn alle so leben würden, wie ein bestimmtes Land. Hat ein Land demnach einen ökologischen Fußabdruck von 2,6 Erden, dann würde man 2,6 Erden benötigen, damit das Angebot und die Nachfrage nach den Ressourcen im Einklang sind. Den größten Ecological Footprint haben die USA: Wenn alle den gleichen Lebensstil wie die Amerikaner haben würden, würden wir fünf Erden brauchen. Würde wir so leben, wie die Chinesen, bräuchten wir nur 2,2 Erden. 

Es gibt jedoch auch Länder, in denen die Biokapazität höher ist als der ökologische Fußabdruck und der damit verbundene CO2-Ausstoß. Viele afrikanische Länder wie Angola oder Mosambik weisen nur einen Wert von 0,9 gha auf. Auch in skandinavischen Ländern herrscht eine hohe Biokapazität im Vergleich zum ökologischen Fußabdruck. In Finnland liegt der Footprint beispielsweise bei 6,2 gha und die Biokapazität bei 12,2 gha. Somit sind kein Defizit und keine Ressourcenknappheit vorhanden.

Kritik am Messwert

Der ökologische Fußabdruck ist ein Indikator für die Nachhaltigkeit und wird dazu eingesetzt, auf Nachhaltigkeitsdefizite hinzuweisen. Obwohl dies ein einfaches und verständliches Konzept ist, um die Werte verschiedener Personen oder Länder miteinander zu vergleichen, weist die Methodik auch Schwächen auf. So werden Abfälle, gefährliche Substanzen und nicht erneuerbare Ressourcen nicht erwähnt. Im Fokus steht die Kohlendioxidproduktion. Da monokulturelle Landwirtschaft eine kleinere Fläche verbraucht, hat sie einen kleineren Footprint. Dies ist jedoch schädlicher für die Natur als der ökologische Anbau, der einen größeren ökologischen Fußabdruck aufweist. Kritisch ist ebenfalls anzusehen, dass sich der Fußabdruck nicht ändert, wenn die Luft oder das Wasser verschmutzt sind.

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